Naturfotograf
Marie Mattson
Für Marie Mattsson bedeutet Naturfotografie so viel mehr als nur ein schönes Motiv einzufangen.
TEXT: Therese Ahlström
storytelling interior
Marie Mattson - Naturfotografin
Für Marie Mattsson bedeutet Naturfotografie so viel mehr als nur ein schönes Motiv einzufangen.
TEXT: Therese Ahlström
Ebenso wichtig ist es, Menschen zu inspirieren, Neugier zu wecken und ein tieferes Verständnis für die Natur zu vermitteln. Nun sind ihre liebsten Aufnahmen als wunderschöne Fototapeten bei Boråstapeter erhältlich.
Der Nebel liegt noch dicht zwischen den Baumstämmen, als Marie Mattsson mit der Kamera über der Schulter ihr Haus verlässt. Direkt vor der Tür beginnt das Naturgebiet Delsjö, eine hügelige Landschaft im Westen Göteborgs – so nah an unberührter Wildnis, wie man in einer Großstadt nur kommen kann.
Ihr Ziel ist einer der nahegelegenen Waldpfade, ein beliebter Ort für mehrere der hier lebenden Füchse. Als sie ankommt, legt sie sich in den feuchten Graben und wartet regungslos. Eine Stunde vergeht. Dann zwei. Dann drei. Und schließlich – die Belohnung! Das Gefühl, wenn der erste Fuchs lautlos auf den Pfad tritt, ist fast ehrfürchtig.
„Egal, wie oft ich hinausgehe, jede Begegnung ist ein völlig neues Erlebnis. Es gibt immer etwas Neues zu entdecken – es hört einfach nie auf.“
Das Delsjö-Gebiet liegt auf einer Granitplatte mit Rücken, die bis zu 140 Meter über dem Meeresspiegel reichen. In dem 1 370 Hektar großen Gebiet stehen alte Eichen und hohe Kiefern neben Schluchttälern, klaren Seen, Mooren und Sumpfwäldern. Hier hat Marie Mattsson auch die meisten ihrer beliebtesten Naturmotive aufgenommen – von nebelverhangenen Baumkronen und geradlinigen Birkenstämmen bis hin zum vielfältigen Tierleben des Waldes.
„Fast alle meiner Bilder sind im Umkreis von drei Kilometern von meinem Zuhause entstanden, und ich fotografiere fast immer zu Fuß. Mir ist es wichtig, Natur zu zeigen, die für viele zugänglich ist – ich möchte, dass man sich in meinen Bildern wiederfinden kann. Eines meiner beliebtesten Motive zeigt ein Rotkehlchen, einen Vogel, den jeder bei einem Spaziergang im Wald sehen kann.“
„Für Marie ist das selbstverständlich – doch hinter ihren Aufnahmen stehen viele Jahre Erfahrung, große Geduld und eine heute oft vergessene Fähigkeit: das Wetter und den Rhythmus der Natur lesen zu können.“
„Ich habe Verwandte in Lappland und glaube, dass meine Geduld aus meinen nordschwedischen Wurzeln stammt. Es darf gern etwas langsamer gehen – in meinen Bildern passiert nicht so viel Action,“ sagt Marie und lacht.
Sie fährt fort:
„Ich habe gelernt, wie die Landschaft bei bestimmten Temperaturen aussieht und wie sich das Licht zu verschiedenen Tageszeiten an unterschiedlichen Orten im Wald bewegt. Wenn man viel Zeit in der Natur verbringt, sammelt man unglaublich viel Wissen..“
Seit fast sieben Jahren arbeitet Marie als Marketingkoordinatorin bei Nordens Ark, einer gemeinnützigen Stiftung, die sich für den Erhalt bedrohter Tierarten einsetzt. Doch ihre Karriere begann in eine ganz andere Richtung.
„Als Kind liebte ich Bilder – und ich liebte die Natur. Aber erst ziemlich spät wurde mir klar, dass ich diese beiden Interessen miteinander verbinden konnte. Ich bin ausgebildete Grafikerin und habe den ersten Teil meiner Karriere in Produktionsfirmen gearbeitet, hauptsächlich in der Werbung.”
Sie beschreibt sich selbst als Idealistin, und mit der Zeit begann etwas in ihr zu nagen.
„Ich stellte immer öfter infrage, was ich da eigentlich tat, und spürte den Wunsch, etwas mit Sinn und Bedeutung zu machen. Etwas, das auf irgendeine Weise zur Gesellschaft beiträgt.”
Die Naturfotografie kam schon früher in Maries Leben – vor etwa fünfzehn Jahren, als sie in einer schweren Lebensphase eine Pause brauchte und sich in etwas Neues vertiefen wollte.
„Es war, als meine Mutter starb. Ich wollte mich ablenken, also fing ich gemeinsam mit einer Freundin an, verlassene Gebäude zu fotografieren. In diesen alten Häusern fanden wir Tierspuren, und ich erinnere mich besonders an eine Eule, die ich in einem zerbrochenen Fenster sah.”
Seitdem verbringt sie fast all ihre Freizeit in der Natur, und das Fotografieren ist für sie weit mehr geworden als nur schöne Bilder zu machen. Es ist ein Weg, zu zeigen, wie wichtig die Natur tatsächlich ist – für uns alle. Deshalb freut sie sich umso mehr, dass viele ihrer Bilder nun in Form von großartigen und zugleich harmonischen Fototapeten in die Häuser der Menschen einziehen.
„Ich war überglücklich, als ich die Anfrage von Boråstapeter bekam! Die Natur liegt in unseren Genen, und ich glaube, dass wir ruhiger werden, wenn wir sie um uns haben – auch an den Wänden unseres Zuhauses. Viele haben den Kontakt zur Natur verloren, und ich möchte, dass die Menschen wieder eine stärkere Verbindung zu ihr spüren. Wer sich um die Natur und das, was in ihr wächst, kümmert, sorgt auch für ihren Erhalt.”
Die Liebe zur Natur zeigt sich nicht nur in ihren Bildern, sondern auch in den Worten, mit denen sie sie beschreibt. In ihrer Stimme liegt fast eine Ehrfurcht, wenn sie über die Natur spricht – man spürt, dass sie auf vielen Ebenen eine große Bedeutung für sie hat. Ein wiederkehrendes Motiv in Maries Bildern ist der Nebel – ob er nun zwischen den Baumwipfeln schwebt, zwischen den Stämmen tanzt oder schwer über dem See liegt.
„Ich bin ein Waldmensch im Herzen, und es gibt etwas ungemein Romantisches, Schönes und Geheimnisvolles am Nebel. Nebelmorgende sind einfach fantastisch, und der Moment, wenn die Sonne aufgeht und ihre Strahlen den Nebel durchbrechen – das ist wie ein Meer aus Gold! Solche Augenblicke trägt man viele Jahre in sich.“
Wenn du jemandem, der die Natur mit deinen Augen sehen möchte, einen Rat geben könntest – was würdest du sagen?
„Man muss den Kontakt zur Natur halten, um zu verstehen, warum sie wichtig ist. Geh an einem frühen Morgen ohne Kopfhörer in den Wald. Höre zu und versuche, in Worte zu fassen, was du fühlst, was du hörst, wie es riecht. Das Wichtigste ist einfach, die Augen für die Natur zu öffnen und sie wirklich wahrzunehmen.”

Über Marie Mattsson
Beruf: Marketingkoordinatorin bei Nordens Ark und Naturfotografin.
Wohnort: Göteborg
Aktuell: Mit einer neuen Kollektion von Fototapeten für Boråstapeter.
So gelingen Naturfotos – Maries beste Tipps:
1. Wissen, Geduld und Respekt für die Natur und ihre Bewohner sind das Allerwichtigste.
2. Morgens und abends, wenn die Sonne tief steht, ist das Licht immer hundertmal schöner.
3. Fang mit dem Handy an zu fotografieren und trau dich zu experimentieren. Spiele mit Perspektiven und Licht – so lernst du, was funktioniert und was nicht.