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storytelling interior

Camille Daher

Von sonnengebleichten Tönen bis hin zu rohem Beton – Camille Dahers Zuhause birgt viele Schichten an Geschichten. Hier vereinen sich die Wärme des Mittelmeers mit schwedischem Funktionalismus in einer farbenfrohen und persönlichen Einrichtung, in der das Leben seinen Platz findet.

TEXT: Fanny Ekstrand   FOTO: Magnus Mårding

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Die französische Innenarchitektin Camille Daher ließ sich von ihrer Kindheit in Marseille inspirieren, als sie das funktionalistische Familienhaus am Stadtrand von Stockholm gestaltete. Camilles Interieur, in sonnengebleichtem Gelb und warmem Nachmittagsrot, trifft nahtlos auf rauere und härtere Elemente aus Beton und Stahl – genau wie die Küstenstadt im Süden Frankreichs.

Camilles Berufsleben führte sie von einem Jurastudium in ihrer Heimatstadt über die Tätigkeit als Innenarchitektin in Kanada bis nach Schweden, wo sich ihre Familie entschlossen hat, Wurzeln zu schlagen. Ihre vielfältigen Interessen und Einflüsse sind es, die den einzigartigen Stil prägen, den sowohl private Kunden als auch internationale Interior-Magazine lieben.

Die Geschichte von Camille Daher beginnt in Marseille im Süden Frankreichs. Sie begann ein Jurastudium, war aber kaum mit der Schule fertig, als Kunst und Kultur sie riefen. Marseille war im Begriff, sich als große Kulturstadt Europas einen Namen zu machen, und Camille arbeitete für die „European Capital of Culture“, wo sie mehrere Jahre lang Ausstellungen leitete.

Doch Marseille war nie Camilles Traum – sie wollte ins Ausland. Und wie es der Zufall wollte, brachte die Liebe sie über den Atlantik nach Kanada, genauer gesagt nach Montreal. Dort etablierte sie sich unter ihrem eigenen Namen als Innenarchitektin.

Architektur ist ein Stück weit ein Familienberuf, da sowohl ihre Zwillingsschwester als auch ihre Cousins Architekten sind – doch dass irgendwann auch „Innenarchitektin“ auf ihrer eigenen Visitenkarte stehen würde, hätte sie selbst nicht gedacht. Camilles Ehemann ist Videospielentwickler, und nach einigen Jahren in Montreal ergaben sich neue Möglichkeiten auf der anderen Seite des Atlantiks – wenn auch einige Kilometer nördlich des Mittelmeers.

„Wir sind 2019 während der Pandemie nach Schweden gezogen – auf gut Glück. Ich wusste damals, dass ich mich mit Interior Design beschäftigen wollte – aber ich hatte keinerlei Kontakte. Also habe ich ein Praktikum bei einem sehr talentierten Architekten hier in Stockholm gemacht, um zu lernen, wie die Branche funktioniert. Es war wirklich ein kompletter Neuanfang für mich, als wir hier ankamen.“

Das Familienhaus, ein Renovierungsobjekt aus dem Jahr 1958, ist Teil der großen funktionalistischen Bewegung in Schweden. Die zweigeschossige Hangvilla wurde von Jon Höjer und Sture Ljungqvist entworfen, die in den 1950er-Jahren zahlreiche Gebiete in Stockholm im Geiste des Funktionalismus gestalteten.

Die französische Innenarchitektin Camille Daher ließ sich von ihrer Kindheit in Marseille inspirieren, als sie das funktionalistische Familienhaus am Stadtrand von Stockholm gestaltete. Camilles Interieur, in sonnengebleichtem Gelb und warmem Nachmittagsrot, trifft nahtlos auf rauere und härtere Elemente aus Beton und Stahl – genau wie die Küstenstadt im Süden Frankreichs.

Camilles Berufsleben führte sie von einem Jurastudium in ihrer Heimatstadt über die Tätigkeit als Innenarchitektin in Kanada bis nach Schweden, wo sich ihre Familie entschlossen hat, Wurzeln zu schlagen. Ihre vielfältigen Interessen und Einflüsse sind es, die den einzigartigen Stil prägen, den sowohl private Kunden als auch internationale Interior-Magazine lieben.

Die Geschichte von Camille Daher beginnt in Marseille im Süden Frankreichs. Sie begann ein Jurastudium, war aber kaum mit der Schule fertig, als Kunst und Kultur sie riefen. Marseille war im Begriff, sich als große Kulturstadt Europas einen Namen zu machen, und Camille arbeitete für die „European Capital of Culture“, wo sie mehrere Jahre lang Ausstellungen leitete.

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Doch Marseille war nie Camilles Traum – sie wollte ins Ausland. Und wie es der Zufall wollte, brachte die Liebe sie über den Atlantik nach Kanada, genauer gesagt nach Montreal. Dort etablierte sie sich unter ihrem eigenen Namen als Innenarchitektin.

Architektur ist ein Stück weit ein Familienberuf, da sowohl ihre Zwillingsschwester als auch ihre Cousins Architekten sind – doch dass irgendwann auch „Innenarchitektin“ auf ihrer eigenen Visitenkarte stehen würde, hätte sie selbst nicht gedacht. Camilles Ehemann ist Videospielentwickler, und nach einigen Jahren in Montreal ergaben sich neue Möglichkeiten auf der anderen Seite des Atlantiks – wenn auch einige Kilometer nördlich des Mittelmeers.

„Wir sind 2019 während der Pandemie nach Schweden gezogen – auf gut Glück. Ich wusste damals, dass ich mich mit Interior Design beschäftigen wollte – aber ich hatte keinerlei Kontakte. Also habe ich ein Praktikum bei einem sehr talentierten Architekten hier in Stockholm gemacht, um zu lernen, wie die Branche funktioniert. Es war wirklich ein kompletter Neuanfang für mich, als wir hier ankamen.“

Das Familienhaus, ein Renovierungsobjekt aus dem Jahr 1958, ist Teil der großen funktionalistischen Bewegung in Schweden. Die zweigeschossige Hangvilla wurde von Jon Höjer und Sture Ljungqvist entworfen, die in den 1950er-Jahren zahlreiche Gebiete in Stockholm im Geiste des Funktionalismus gestalteten.

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„Paris kann einen wirklich erfüllen – man liebt es und hasst es zugleich. Aber damals zog eine kleine Französin in mich ein, die mich nie wieder ganz verlassen hat.“

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„Paris kann einen wirklich erfüllen – man liebt es und hasst es zugleich. Aber damals zog eine kleine Französin in mich ein, die mich nie wieder ganz verlassen hat.“

Die Villa der Familie Daher ist eines von etwa siebzig verputzten Häusern, die sich ähnlich an den felsigen Hängen entlang der idyllischen Straßen südlich der Stockholmer Innenstadt reihen. Als die Familie das Haus kaufte, war es noch im Originalzustand. Das Erste, was sie nach dem Einzug taten, war, einen Großteil der Wände im Obergeschoss zu entfernen und bis zum First hin zu öffnen.

Beim Neuentwurf des Grundrisses war es Camille besonders wichtig, sich darauf zu konzentrieren, wie die Familie den Alltag lebt. Zirkuläre Bewegungsabläufe sind ein zentrales Thema, auf das sie immer wieder zurückkommt – und es ist leicht zu verstehen, warum, wenn man das Obergeschoss betritt, wo Wohnbereich und Küche rund um die für die Zeit typische Lamellentreppe miteinander verbunden sind.
 

Trotz der entfernten Wände bleibt der Raum begrenzt, und Camille arbeitete mit unterschiedlichen Materialien wie glänzendem Lack und Spiegeln, um dem Raum ein großzügigeres Gefühl zu verleihen. Die Wohnzimmerdecke beispielsweise wurde in einem silber-metallischen Ton gestrichen.

„Die Küche, die wir gebaut haben, war früher sowohl Küche als auch Schlafzimmer. Alles war geschlossen, und die Küche war sehr klein. Wir lieben es, zu kochen und Zeit in der Küche zu verbringen, also war es für uns selbstverständlich, den Raum zu öffnen und Küche, Esszimmer und Wohnzimmer miteinander zu verbinden. Auch weil das Herz des Hauses – die großen Fensterfronten zum Garten hin – sich in der Mitte befinden, und die will man so oft wie möglich genießen.“
 

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„Das hier ist kein Winterhaus, das ist ein Sommerhaus. Ich möchte Wärme, keine Kälte – und genauso denke ich auch, wenn ich Häuser und Räume farblich gestalte.“

Camille und ihr Mann teilen die Leidenschaft für den Garten, aber auch für Kunst, und Camille ließ sich stark vom Garten und den Kunstwerken, die sie gemeinsam sammeln, bei der Farbgestaltung inspirieren. Die Farben konkurrieren in der 50er-Jahre-Villa miteinander, doch obwohl es kaum eine weiße Nuance im ganzen Haus gibt, wirkt die Farbgebung beruhigend statt wild.

„Das hier ist kein Winterhaus, das ist ein Sommerhaus. Ich möchte Wärme, keine Kälte – und genauso denke ich auch, wenn ich Häuser und Räume farblich gestalte. Das Gesamtbild soll wie ein warmes Willkommen wirken.“

Camille hat ihr Wohnzimmer mit der gestreiften Tapete „Gunnebo 6960“ tapeziert. Sie erinnert sie an die Sommer ihrer Kindheit am Meer in Marseille.
 

„Wenn ich Gunnebo sehe, sehe ich sonnengebleichte Sonnenschirme am Strand und rieche Sonnencreme. Ein bisschen bourgeois, wie wir in Frankreich sagen. Ich sehe auch schräge Decken, die mit gestreiftem Stoff tapeziert sind, so wie man früher rund ums Mittelmeer eingerichtet hat. Das ist so schön.“

So sehr die Sommer am Mittelmeer auch locken – die schwedische Natur und der Fokus auf die Familie sind es, was Camille, ihren Mann und ihre drei Kinder in Schweden haben ankommen lassen. Hier wollen sie bleiben, mit dem Wohnmobil Urlaub machen, Dalarna und Gotland entdecken, den Garten pflegen und ein organisches Leben führen.

Und wenn Camille ihre kreativen Batterien aufladen muss, geht sie in den Garten oder setzt sich an den Schreibtisch, um ein Scrapbook mit all den gesammelten Erinnerungen und Eindrücken zu gestalten. Genau das ist Camilles Zuhause: ein Bild ihres Lebens und ihrer Interessen, ein persönlicher Fingerabdruck auf dem Haus von 1958. Funktionalismus in moderner Ausprägung.
 

Über Camille Daher

Beruf: Innenarchitektin
Alter: 38 Jahre
Ausbildung: Juristin mit Schwerpunkt auf Politikwissenschaft & Kultur sowie Innenarchitektur
Bester Einrichtungstipp: Spiele mit optischen Täuschungen, indem du mit verschiedenen Oberflächen und Farben arbeitest – zum Beispiel mit Spiegeln, Silber, Hochglanz und Matt.

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